Die zehn wichtigsten Wörter aus dem Sächsischen

Eiforbibbsch! – Die 10 wichtigsten Ausdrücke aus dem Sächsischen

Wenn man vorhat, nach Leipzig oder die Region in der Nähe zu fahren, sollte man dem, für viele Nicht-Sachsen komisch klingenden sächsischen Dialekt standhalten können. Das Schwierigste des Dialekts mag wohl die für andere Deutsche etwas gewöhnungsbedürftige Aussprache und das Vokabular sein, das sich oft vom Hochdeutschen sehr abhebt. Damit Sie aber nicht von dieser Sprachweise überrollt werden, haben wir Ihnen ein paar lustige und hilfreiche Worte zusammengefasst. 

1) Daheeme – zu Hause   

„Wärscht ma libbo daheeme blieben“ „Wärst du mal lieber zuhause geblieben“ 

Kommt dem, vor allem in Süddeutschland oft verwendeten Wort “Daheim” sehr nah. Lediglich die Aussprache und Rechtschreibung ändert sich, aber man merkt sofort die Verwandtschaft.  

2) Räbchn – freches, unartiges Kind 

„Dos abbo en Räbchn“ „Das ist aber ein freches Kind“ 

Ähnlich wie es Rabeneltern im Deutschen gibt, so gibt es in Sachsen eben auch Rabenkinder! Auch hier finden sich ähnliche Abwandlungen dieser Wortbedeutung im Sächsischen „Wannsd“, „Räbche“ etc..  

3) Muzel – Feder, Faser, Flausch, Staubflocke  

„Do hängt dor ne Muzel am Hemd“ „Da hängt dir eine Feder am Hemd“  

Man versucht natürlich ein Muzel auf dem Hemd zu vermeiden. Es hat keine eigene Bedeutung, es steht eher für alle Kleinigkeiten, die ungewollt an Klamotten kleben könnten. Es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem hochdeutschen Wort „Fussel“. 

 4) Nieslbriem – einfältiger, unbeholfener oder auch verschlossener, mürrischer Mensch   

„Jetzt sei ned sön Nieslbriem“ „Jetzt sei nicht so mürrisch“ 

 Ein, in vielen deutschen Dialekten vorkommendes Wort. Es setzt sich aus “Nieseln”, was so viel wie wenig Regen und “Priem”, die Reste, die beim Tabak Kauen ausgespuckt werden, zusammen und steht für jemand genervtes. 

5) Dähz – Kopf 

„Mei Dähz doht ma heut so wäh“ „Mein Kopf tut mir heute so weh“  

Wird auch oft “Kobb” oder “Bärrne” was übersetzt “Birne” heißt, übersetzt. Woher dieser Begriff kommt, ist nicht geklärt, er dürfte seine Ursprünge aber wohl irgendwo in der sächsischsprachigen Region haben, da der Begriff Dähz außerhalb von Sachsen und Thüringen kaum gebraucht wird. 

6) bedräbbrd – erstaunt, überrascht, ratlos  

„Do bin isch abbo bedräbbrd“ „Da bin ich aber erstaunt“  

Oft werden im Sächsischen Wörter ohne Herkunft erfunden, die vom Laut her zur Beschreibung passen. Sowie bedräbbrd. Im Hochdeutschen gibt es in einigen Regionen ein ähnliches Wort nämlich, bedröppelt, woher sich diese sächsische Variante natürlich ableitet. 

 7) Rennsemmeln – Füße (es gibt noch andere, moderne Bedeutungen, aber dies ist die Ursprüngliche) 

 “Och mit so großen Rennsemmeln rennt der so schnell” “Auch mit so großen Füssen rennt er so schnell”

Dieser etwas belustigend klingende Name für ein Körperteil ist auch in anderen Teilen Deutschlands, besonders in Bayern immer wieder zu hören. Wobei in Bayern die Semmel im Sächsischen zur „Bemme“ wird, also ein Brötchen, meistens Weißbrot, das mit anderen Einlagen gegessen wird. 

 8) Scheche – Vogelscheuche oder hässliche, altmodisch angezogene Frau 

 „Jetzt räd nisch wiedo die eine Scheche do an“ „Jetzt spricht nicht wieder diese hässliche Dame an“  

Hört man schwer, aber spätestens, wenn man das Wort liest, sieht man schon, dass es von der Beschreibung “Vogelscheuche” kommt. 

9) labbsch – schlapp, schlaff, minderwertig 

„Isch geh heut nd abeitn, fühl misch so labbsch“ „Ich gehe heute nicht arbeiten, ich fühle mich schlapp“  

Man hört im Wortlaut schon in welche Richtung dieses Wort gehen soll. Labbsch zeigt einem schon, wie fertig oder schlapp man ist. Es gibt in anderen Dialektregionen auch ähnliche Varianten für die gleiche hochdeutsche Wortbedeutung, die auch mit dem Buchstaben „L“ beginnen wie lumerisch oder laweed. 

10) Moler – Bonbon   

„Wenns brav bist bekömmst ein Moler“ „Wenn du brav bist, bekommst du ein Bonbon“  

Das ist wahrscheinlich das Wort aus der Liste, dass dem Hochdeutschen Wort am wenigstens ähnlich ist. Außerdem ist es sehr schwer die Bedeutung zu finden, ohne die Übersetzung zu wissen. 

Wenn sie schonmal in Leipzig sind, hier weitere Links zu interessanten Themen: 

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